Jacques Vartabedian

 Jacques Vartabedian, geboren 1987 in Beirut, ist ein libanesisch-armenischer Künster. Er hat seinen BA in Fine Arts und einen Master in Malerei am Lebanese Institute of Fine Arts gemacht. Seitdem tut er das, was er am besten kann:
Jacques malt. Er arbeitet, während sich die lokale Kunstszene um neue Talente und Tendenzen reißt und schnell mit Klicks und Likes verheizt

Wir zeigen hier Bilder aus der Serie Screenshots, an der Jacques 2020-2021 während der Pandemie aus dem Lockdown heraus in Beirut gearbeitet hat.


Die Serie zeigt, dass sich das digitale Bild aus Videomeetings und -anrufen genauso eignet, in die tradierte Form der Malerei übersetzt zu werden. Seine Flüchtigkeit und Beliebigkeit wird hier sogar überhaupt festgehalten: der „Rückschritt“ im Medium macht sie erst sichtbar. Der homo digitalis bekommt eine Verschnaufspause. Pixel werden zu Fasern einer Leinwand. Dabei berücksichtigt auch das gemalte Bild auf eine eigene Art und Weise das Bedürfnis nach verpixelter, zerfasernder Anonymität. Auch Gegenstände wie etwa Portmonnaies mit libanesicher Lira, die sich inflationsbedingt zu dicken Schichten stapeln, entgehen nicht Jacques Augenmerk.

Die Screenshots bekommen in einem politisch nie zur Ruhe kommenden Land eine zweite Bedeutung. Dabei handelt es sich weniger um eine Anonymisierung als um eine Auslöschung.

Diese und andere, aktuellere Arbeiten sprechen für sich. Jacques arbeitet schnell und lotet immer die Tiefe aus. Seine Fähigkeit zur Konzentration wird mit den Mitteln der Malerei zu einer Darstellung fortgesetzter Brüche und Unwägbarkeiten in einem immer schwierigeren Alltag. Er verzichtet auf eine politische Nachricht. Die menschliche wird dadurch umso stärker.

Wir führen hier nicht weiter Preise und Stipendien an, die Jacques erhalten hat. Wir verweisen auf Jacques eigene Webpräsenz, wo auch die jeweiligen Größen der Bilder genannt werden. Gerne sind wir dabei behilflich, den Kontakt herzustellen.